Freie Lehrkräfte haben keinen Zugang zum betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dabei sind gerade Lehrkräfte im Deutschbereich mit hohen Belastungen konfrontiert. Diese Problematik greift die GEW Baden-Württemberg auf und bietet zum zweiten Mal eine Supervisionsgruppe für freiberufliche DaF-Lehrkräfte in Stuttgart an. Die Gruppe wird von einer professionellen Supervisorin begleitet - für die meisten Lehrkräfte eine einmalige Gelegenheit.
Die Anmeldung ist noch bis 06.02.2019 möglich:
Bericht von der Supervisionsgruppe 2018
„Ein Ventil haben, auch mal Dampf ablassen und Emotionen zeigen können“, „erleben, dass andere die gleichen Probleme haben und man gemeinsam Lösungen finden kann“ oder „neue Sichtweisen und Haltungen zu schwierigen Fällen gewinnen“, lauten einige Aussagen von Teilnehmerinnen zur Supervision, die die GEW erstmalig DaF/DaZ-Lehrkräften von Sprach- und Integrationskursen [in Stuttgart] ermöglichte.
Hella Musall, selbst langjährige Lehrerin und erfahrene Supervisorin in Schulen, leitete sechs Gruppensitzungen. Von Februar bis Juni 2018 trafen sich Honorarlehrkräfte einmal monatlich aus verschiedenen Institutionen. Die Themen, die zutage traten, sind für Honorarlehrkräfte, die sich als Selbstständige meist als Einzelkämpfer/innen durchschlagen müssen, symptomatisch:
- soziale Unsicherheit,
- schwierige Umsetzbarkeit der Vorgaben des BAMF, welche oft an die Dozent/innen weitergeleitet werden,
- Beschwerden von Teilnehmenden in den verpflichtenden Kursen aufgrund von Unkenntnis hiesiger Gepflogenheiten,
- Repressionen und Intransparenz durch überforderte Fachbereichsleitungen,
- Konflikte mit Kolleg/innen, da die Kurse im Tandem durchgeführt werden,
- Kursausfälle und damit verbunden Existenzängste und -bedrohung.
Durch die Fallbesprechungen in der Supervision erfuhren die DaF/DaZLehrkräfte nicht nur einen guten Austausch und Rückenstärkung, sondern auch Begleitung und Unterstützung bei schwierigen Situationen. Es bildeten sich neue Teams und Solidaritäten.