Die FAZ beschäftigt sich eingehend mit dem Problem der Fehlzeiten im Integrationskurs. Anlass sind die Prüfungsergebnisse aus dem Jahr 2017, nach denen 48,7 % der Kursteilnehmenden B1 erreichten, 40,8% A2. Als Gründe für die als unzureichend gesehenen Ergebnisse nennt der Artikel zu hohe Fehlzeiten der Teilnehmer, Traumatisierung oder die Probleme, die aus geringer Schulbildung im Heimatland entstehen.
Um Fehlzeiten zu kontrollieren, habe das BAMF sich zwar "einen wahren Berg an Vorschriften einfallen lassen". Jedoch: "Es gibt für alle Seiten zu viele Anreize, eine bessere Präsenz als tatsächlich zu melden." Bei Kursteilnehmern gehe es um die Vermeidung von Sanktionen, die Träger hätten durch das System der Kopfpauschalen einen Anreiz zur falschen Listenführung.
Wie bereits in der BILD-Meldung zum Alphabetisierungskurs kommt auch hier wieder das Missverständnis auf, dass auch Analphabeten B1 erreichen sollten. Tatsächlich ist das Lernziel im Integrationskurs für primäre Analphabeten aber A2. Man kann daher nicht alle Kurse über einen Kamm scheren. Leider wird dieses Missverständnis von der BAMF-Statistik befeuert, da diese bei den Prüfungsergebnissen nicht nach Kursart differenziert. Unter den fast 19.000 begonnenen Integrationskursen im Jahr 2017 befanden sich immerhin 6.000 Alphabetisierungskurse mit dem Lernziel A2.
-> zum Artikel: "Jeder Zweite scheitert am Deutschtest", FAZ, 29.04.2018.