Prof. Dr. Dieter Nittel ist eine Koryphäe der deutschen Erwachsenenbildung und lehrt, forscht und publiziert dazu seit Jahrzehnten in Ffm. Er und sein Team verantworten eine
Interviewreihe zum Thema Erwachsenenbildung, in der nun aktuell Dieter Hartmann (Bild links) Gesprächspartner war.
Hartmann wiederum ist in Berlin VHS-Dozent und Mit-Organisator der Initiative "VHS-Tarifvertrag
- VHS-DozentInnen verdienen mehr!", die sich für eine bessere soziale Absicherung sowie höhere Honorare von VHS-Lehrkräften einsetzt. Dazu gehört auch die Forderung nach einem Tarifvertrag
für arbeitnehmerähnliche VHS-Dozent*innen.
Nittel teilt als Begleittext zum Interview mit: "Das Interview mit
dem Berliner Kollegen Hartmann zeigt, dass der Zusammenschluss von Kursleiter*innen und ihr interessengeleitetes Handeln die materielle Lage des lehrenden Personals in einer Region
mittelfristig spürbar verbessern können." Das stimmt insofern, als dass die Berliner Kollegen u.a. ab dem vierten Krankentag ein Krankengeld, höhere Honorare und noch mehr ("das Berliner Modell") durchgesetzt haben.
Nittel weiter: "Der konkrete Vorschlag des Gesprächspartners – dass die Integrationskurse vom Modus der Vorbereitung in den der Begleitung einer Inklusion in den Arbeitsmarkt wechseln
sollten – unterstreicht seine berufspolitische Expertise."
Allerdings erkennt auch Nittel, dass es teilweise eher deprimierende Erfahrungen von Hartmann sind, wenn dieser über den Umgang mit Honorarkräften speziell in den I-Kursen an der VHS berichtet.
In einem überaus wissenschaftlichen Jargon heißt das dann bei Nittel: "Die in den Selbstbeschreibungen der Berufspraxis zum Ausdruck kommende „eingehüllte Rationalität“ steht in einem
auffälligen Kontrast zur Behäbigkeit und Innovationsfeindlichkeit der aktuellen Bildungspolitik."
Dieter Hartmann allerdings muss man größten Respekt zollen, wenn dieser vom jahrelangen Kampf mit den Beschäftigungspraktiken der VHS erzählt und interessanterweise ist dabei der entscheidende
Verbündete der Honorarkräfte beim Kampf um Sicherheit und Anerkennung die Gewerkschaft ver.di.
(cw)