Die FAZ befasst sich in ihrem Beitrag "Deshalb finden sich kaum noch Leiter für Deutschkurse" mit dem Lehrermangel in den BAMF-Kursen.
Es werden vor allem zwei Ursachen genannt: Auflagen (und Bürokratie) des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und zu schlechte Honorierung der Lehrkräfte.
"Sprecher des Bündnisses Deutsch als Zweitsprache machen sogar eine „prekäre Vergütung“ geltend. Das Bündnis wirft dem Bund eine massive Unterfinanzierung vor. (....) Was das für Lehrkräfte bedeutet, erläutert eine Kursleiterin, die ihren Namen nicht gedruckt lesen will. Sie bekomme 42,23 Euro je Unterrichtseinheit – brutto. Das seien 1,23 Euro mehr als in der Vergangenheit. Das Bundesamt bestätigt: Die 42,23 Euro gebe es seit August 2022, und sie seien das Vergütungsminimum für freiberuflich tätige Lehrkräfte. (....)
Als Freiberufler gilt dabei die überwiegende Mehrheit der Kursleiter. „Wir werden behandelt wie Selbständige“, sagt die Gewährsfrau. Wie ihr gehe es etwa neun von zehn Kolleginnen und Kollegen, denn Festangestellte seien eine kleine Minderheit. Das Bruttohonorar klinge erst einmal gut. Doch davon gehen außer Steuern auch die üblichen Sozialabgaben ab und die private Altersvorsorge. „Damit bleiben weniger als 50 Prozent übrig“, berichtet sie. Einen Inflationsausgleich zahle das Bundesamt nicht. Insofern bedeutete die seit August geltende Erhöhung um gut drei Prozent einen Verlust an Kaufkraft."
Im Artikel werden auch Qualitätsstandards für die Lehrkräfte thematisiert. "Mehrere wissenschaftliche Studien belegten den direkten Zusammenhang zwischen der Qualifikation der Lehrkraft und dem Kurserfolg. Demnach haben bis zu 20 Prozent der Teilnehmer weniger bestanden, wenn Quereinsteiger die Flüchtlinge unterrichten. In diesem Punkt zeigt sich die Gewährsfrau einig mit dem Bundesamt."
(as)