ZQ BSK: ein dreizehnter Erfahrungsbericht

Bild von Dariusz Sankowski auf Pixabay
Bild von Dariusz Sankowski auf Pixabay

Heute veröffentlichen wir unten einen dreizehnten Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid.  Wir werden dann in einigen Wochen eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.

 

Ich habe in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 an einer ZQBSK teilgenommen, damit ich weiterhin unterrichten darf. Zu mir: Habe 35 Jahre Deutsch und Englisch an einer Hauptschule unterrichtet und mittlerweile auch mehr als 3000 UE in BSKs.  Die Unterstellung, dass die schlechten Ergebnisse der Teilnehmende an diesen Kursen auf die Dozenten

zurückzuführen sind, ist zunächst schon mal inakzeptabel. Hier fehlt es an der Reflektion des eigenen Handelns beim Bamf und bei telc. Welche Ziele, welche Aufgaben, welche Standards in Prüfungen, Aufbau von Prüfungen, Bewertung etc.. Die Dozenten werden ständig zur Selbstreflektion aufgefordert, was offensichtlich das Bamf und telc im eigenen Hause nicht für notwendig halten.

 

Die Fortbildung war vonseiten des Trägers und der Dozenten so gut es ging vorbereitet. Sie müssen den von "oben" kommenden Vorgaben folgen, und das ist nicht immer einfach. Trotzdem blieben Fragen offen wie z.B. genaue und eindeutige Aufgabenstellungen für das Portfolio oder eindeutige Vorgaben zum Umgang mit Fehlzeiten. Die zeitliche Aufteilung der einzelnen Module war m.E. nicht immer logisch, denn es kam vor, dass ein Thema bearbeitet wurde, aber nicht schriftlich beendet werden konnte, weil der entscheidende Teil erst 4 Wochen später dran kam. Alle Dozenten, die ich kennenlernte, versuchten ihr Bestes und konnten einem

auch den Druck, unter dem man stand, etwas nehmen. Es entwickelte sich trotz online-Vermittlung ein angenehmes Arbeitsklima zwischen Dozenten und Teilnehmenden sowie zwischen den Teilnehmenden untereinander. Trotzdem sehnte man das Ende herbei, denn inhaltlich ist die gesamte Fortbildung viel zu umfangreich und für Teilnehmer, die "nebenher" noch einen Kurs leiten, eine Zumutung. Die einzelnen Vorbereitungen für jedes Modul waren nicht zu bewältigen.

 

Für mich waren nur wenige Inhalte neu. Ich konnte meine Kompetenz bezüglich des online-Lernens etwas verbessern und ich bin etwas sicherer in der Bewertung von Leistungen geworden, die ich allerdings auch schon vorher zu 98% richtig einschätzen konnte. Einige fachspezifische Ausdrücke haben sich geändert. Mein Unterricht wird sich nach dieser Fortbildung aber nicht wesentlich ändern oder verbessern. - Ich halte eine Differenzierung bezüglich der Vorkenntnisse der Lehrkräfte für wichtig. Es ist ein Unterschied, ob ich aus einem kaufmännischen Beruf komme und gerade 300 UE in einem BSK absolviert habe, oder ob ich mich

schon viele Jahre mit Pädagogik, Sprache und Unterricht beschäftige.

 

Die Fortbildung hatte zu viele Aufgaben, die fast allen Teilnehmern mehr oder weniger bekannt waren. Ausbildung oder Studium, Berufserfahrung, Umgang mit Menschen, Deutschkenntnisse und Vermittlung der deutschen Sprache kann jeder Teilnehmer nachweisen. Insgesamt wäre weniger mehr gewesen. Die meisten Fragen bezogen sich auf das Portfolio, den Schlüssel für die Fortsetzung der Arbeit,  um hier nichts falsch zu machen.

 

Ich bin froh, den enormen Zeitaufwand und die Fleißarbeit des Portfolios hinter mir zu haben! Und ich bin sehr gespannt auf die Argumentation des Bamf, wenn sich trotz dieser Zwangsmaßnahme keine besseren Ergebnisse der BSK-Teilnehmer eistellen!

  (BzD)