Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte befasst sich seit einigen Jahren mit dem Thema Faktorisierung und startete dazu im Februar eine dreiwöchige Umfrage, bei der die DaF/DaZ-Lehrkräfte nach ihrer Arbeitszeit befragt wurden. Dabei bestätigten sich die sowohl vom Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte wie auch von der Gewerkschaft GEW geforderten 25 UE als Vollzeit.
Die vom Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte gemachte Umfrage wurde mithilfe der vom BAMF erstellten Kurskonzepte und in den Qualitätskriterien für guten Unterricht geforderten Kriterien erstellt. Somit nutzte das Bündnis für die Umfrage die Vorgaben, die vonseiten der Politik und der Behörden schon jetzt gefordert werden.
Mitte April tagte bereits das Expert*innengremium des BMAS: Dieses trifft sich mit einer Laufzeit von 01.11.2020 - 31.10.2023 zur Bewertung von Lehrplänen, Lehr- und Lernmitteln, zur Entwicklung von Verfahren der Qualitätskontrolle sowie Fortentwicklung der berufsbezogenen Deutschsprachförderung und ist vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales eingerichtet worden. Innerhalb dieses Gremiums wurde bereits eine Untergruppe „Beschäftigungsbedingungen“, unter die auch die Faktorisierung fällt, gebildet.
Die Faktorisierungsliste wurde an die Lehrkräfte verschickt, damit diese ihren Arbeitsaufwand, den sie wöchentlich (gerechnet in Minuten) für die gelisteten Aufgaben benötigen, darin notieren konnten. Viele Lehrkräfte waren erstaunt, welcher Zeitaufwand tatsächlich notwendig ist und auch jetzt schon geleistet wird.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte bedankt sich an dieser Stelle ausdrücklich und herzlich bei all denjenigen, die eifrig mitgewirkt haben!
Gleichermaßen gilt der Dank auch Herrn Prof. Dr. Dieter Nittel (Erwachsenen- und Weiterbildung) für seine Stellungnahme zu unserer Umfrage und unserem Positionspapier! Es sei hier mitgeteilt, dass er für uns 22 UE als Vollzeit empfiehlt.
Das Bündnis hat sein ausführliches Positionspapier (s. unten), die Auswertung der Umfrage und die Stellungnahme Prof. Nittels (s. unten) sowie andere Unterlagen, bereits vor der ersten Sitzung des Expert*innengremiums an seine Mitglieder, das BMAS, BMI, BAMF, die integrationspolitischen Sprecher*innen (fast) aller Bundestagsfraktionen und einige andere Akteure verschickt.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte erhebt für die Ergebnisse der Umfrage keinen Anspruch auf Repräsentativität. Es handelt sich hierbei um eine im Ehrenamt erhobene und durchgeführte Umfrage, die beispielhaft zeigt, wie viele Arbeitsstunden tatsächlich notwendig sind, um qualitativ hochwertigen Unterricht sowohl vor- als auch nachzubereiten und andere notwendige Aufgaben wahrzunehmen. Dies macht deutlich: Daueraufgaben benötigen tariflich abgesicherte Dauerstellen oder müssen mit einem Honorar von 64 Euro abgesichert sein (s. Hamburger Appell)
(st)