Vor einigen Tagen hat das BAMF den Bericht zur bundesweiten Integrationskursgeschäftsstatistik für das Jahr 2020 veröffentlicht. Auf Seite 13 geht es um Prüfungsergebnisse von 2012 bis erstes Halbjahr 2020.
Der Statistik lässt sich entnehmen, dass die B1-Erfolgsquote im ersten Halbjahr 2020 um 3 % gesunken ist. Natürlich ist dies auf die Corona-Krise zurückzuführen, denn im Lockdown hatten die meisten Teilnehmenden monate- oder wochenlang keinen Unterricht. Einige konnten zwar an Online-Tutorien und am Unterricht im virtuellen Klassenraum teilnehmen, aber diese Unterrichtsformen sind meistens kein vollwertiger Ersatz für den Präsenzunterricht. Einige Medien, wie z.B. der MDR und die Deutsche Welle, befassen sich mit den schlechteren Prüfungsergebnissen.
Bereits vor einigen Jahren haben die Medien ausführlich über die 2016-2018 drastisch gesunkenen Erfolgsquoten berichtet. Einige Artikel waren leider sehr undifferenziert. In Zusammenhang mit einem besonders unfairen Beitrag, den Die Welt veröffentlicht hatte, hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte einen Offenen Brief an die Redaktion dieser Zeitung gesandt.
In dem Brief hat das Bündnis die Gründe für die schlechteren Prüfungsergebnisse genannt. Das waren vor allem eine andere Zusammensetzung der Kurse und die schlechten Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte. In seinen Gesprächen mit dem BAMF und den beiden zuständigen Bundesministerien hat das Bündnis oft und deutlich viele Punkte genannt, die zu mehr Qualität in den BAMF-Kursen führen würden: bessere Einkommens- und Arbeitsverhältnisse der Lehrkräfte, kleinere Gruppen, mehr Unterrichtsstunden, bessere Einstufung, keine zentrale Zuweisung, höhere Qualifikationsstandards für die Lehrkräfte, kostenlose Fortbildungsangebote usw.
(as)