Die Berliner Vertretung der VHS-Dozent*innen hat einen offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister und an die Senatorinnen für Bildung sowie Soziales über die skandalösen Zustände im Deutschbereich an der Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg (FK) geschickt. Obwohl an anderen Berliner Volkshochschulen bereits Anfang Juli neue Kurse - mit Coronaregeln - gestartet sind, liegt der wichtige Deutschbereich, der sonst weit mehr über die Hälfte der Unterrichtstunden ausmacht, an der VHS FK brach. Die Dozent*innen befürchten, dass die Krise noch Monate dauern wird. Das bedeutet: keine neuen Kurse im Bereich Integration und kein Geld für die freiberuflichen Lehrkräfte. Siehe dazu auch die Pressemitteilung von ver.di Berlin-Brandenburg.
Wie rüde der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit Kursleitenden in der Corona-Krise umgeht, zeigt sich auch an einem neuen Passus in den Honorarverträgen seit Mitte Juli. Die Dozent*innen müssen unterschreiben, es werde grundsätzlich kein Honorar oder Ausfallhonorar fällig, „wenn die jeweils gültige SARS-COV-2-Eindämmungsverordnung den Präsenzunterricht (am Tag eines Kurses/Unterrichts) verbieten bzw. nicht zulassen“. Mit anderen Worten: Selbst wenn der Finanzsenator, wie vom 14. März bis 30. Juni geschehen, ermöglicht, dass die Dozent*innen Ausfallzahlungen erhalten können oder das BAMF Ausfallmittel durch SodEG (Sozialdienstleister-Einsatzgesetz) bereitstellt, gehen die Dozent*innen in Friedrichshain-Kreuzberg leer aus. Eine solche Verzichtserklärung wird nur von dieser Berliner VHS verlangt.