Der Bunderat hat am 11. Oktober die Entschließung "Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten erneuern“ erfasst.
Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, folgendes zu tun:
- Öffnung der Integrationskurse für alle geflüchteten Menschen,
- Für Teilnehmende ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung sollte eine grundsätzliche Anhebung der Stundenzahl der Integrationskurse auf 900 Unterrichtsstunden erfolgen. entsprechend zu überarbeiten und zu erweitern.
- Stärkere Flexibilisierung und weitere Modularisierung der Kurse.
- Die Mindestteilnehmerzahl in den allgemeinen Integrationskursen sollte auf 10 und die Höchstteilnehmerzahl auf 22 reduziert werden.
- Die Einführung verbindlicher Zwischentests, die Durchführung obligatorischer Feedback-Gespräche und die Einführung flexibel einsetzbarer Auffangmodule innerhalb der Integrationskurse.
(as)
- Zur Qualitätsverbesserung der Kurse und zur Steigerung der Zahl erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen entsprechende geeignete Maßnahmen bzw. Instrumente zu prüfen und umzusetzen. Möglichkeiten hierfür könnten in der Einführung von Prüfungen zur Feststellung des Sprachstands bei Erstorientierungskursen oder Zwischenprüfungen sowie in der zusätzlichen Erbringung eines Bonus bei erfolgreichem Kursabschluss über die bisherige Kursvergütung hinaus bestehen
- Zur Stärkung der Vermittlung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des Grundgesetzes insgesamt die Stundenzahl des Orientierungskurses im Rahmen des Integrationskurses von 100 auf 150 Stunden zu erhöhen und die Kursinhalte des Orientierungskurses entsprechend zu überarbeiten und zu erweitern.
- Die Bundesregierung wird gebeten, den Haushaltsansatz für die Integrationskurse nicht analog zu den zurückgehenden Teilnehmerzahlen zurückzufahren, sondern einen Teil der Bundesmittel zur Finanzierung der im Beschluss genannten Maßnahmen zur Steigerung der Qualität und Effizienz des Integrationskurssystems zur Verfügung zu stellen.
In der Entschließung des Bundesrates befindet sich leider kein Wort über die Lehrkräfte. Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat im ersten Halbjahr Gespräche mit den für Integration zuständigen Landesministerien in Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geführt, deren Ziel es unter anderen war, die Länder über die prekäre Lage der Lehrkräfte in BAMF-Kursen zu informieren und sie um Unterstützung zu bitten. Auch kurz vor der Debatte am 11.10. wurden einige Länder angeschrieben und gebeten, auch die Lehrkräfte in der Entschließung zu thematisieren.